RESPEKT GEGENÜBER ANDEREN PERSONEN
In der europäischen Keramikfliesenbranche gibt es mehr als 48.000 direkte Arbeitsplätze und jeder direkte Arbeitsplatz generiert schätzungsweise drei bis vier indirekte und daraus folgende Arbeitsplätze.
Die Branche unterliegt den strengen Arbeitsvorschriften der Europäischen Union. Diese garantieren faire, gesunde und sichere Arbeitsbedingungen, fördern die Gleichstellung der Geschlechter und richten sich gegen Diskriminierung.
Arbeitsvorschriften
Alle EU-Länder haben ihre eigenen rechtlichen Rahmenbedingungen im Einklang mit dem Arbeitsrecht der EU. In Spanien gelten für den Sektor beispielsweise das so genannte „Arbeitnehmerstatut“(Estatuto de los Trabajadores). Darin sind grundlegende Beschäftigungsaspekte geregelt,
etwa Arbeitsverträge, Arbeitszeiten, freie Tage, Urlaub, Gründe für die Aussetzung oder Beendigung von Verträgen und Gewerkschaftsrechte.
Zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelte Branchentarifverträge regeln zudem die Höhe der Löhne, spezielle Arbeitszeiten und andere sektorspezifische Bedingungen. Auch andere Gesetze wie das Sozialversicherungsgesetz gewährleisten Ansprüche wie Arbeitsunfähigkeits- oder Rentenleistungen, und für bestimmte Beschäftigungssituationen gibt es zusätzliche Vorschriften.
Sicherheit und Unfallverhütung am Arbeitsplatz
Der europäische Keramiksektor hält sich strikt an die Vorschriften der Europäischen Union. Potenzielle Risiken für Mitarbeiter werden dabei evaluiert und verringert. In Spanien sorgen das Gesetz über Sicherheit und Unfallverhütung am Arbeitsplatz (Ley de Prevención de Riesgos Laborales) und andere Vorschriften für hohe Sicherheitsstandards. Überwacht werden sie von der Gewerbeaufsichtsbehörde (Inspección de Trabajo y Seguridad Social). Zu den am weitesten verbreiteten Maßnahmen der Branche zum Schutz der Sicherheit und Hygiene ihrer Beschäftigten zählen:
Die obligatorische Nutzung von PSA (persönliche Schutzausrüstung) wie Sicherheitsstiefel, Schnitt- und Hitzeschutzhandschuhe, Ohrstöpsel und Gesichtsmasken.
Physische Schutzelemente wie Sicherheitsbarrieren.
Technische Elemente wie Fotozellen oder Lasersensoren.
Hochgradig technifizierte und automatisierte Aufgaben
Der Sektor legt großen Wert auf einen achtsamen Umgang mit der Aktivität der Beschäftigten und möchte diese erleichtern. Daher verpflichtet er sich zu fortlaufender Innovation, zur Anpassung von Fertigungsprozessen und zur Einführung neuer Technologien der Automatisierung und Digitalisierung, um die körperliche Anstrengung bedeutend zu verringern. Auf diese Weise führen die Beschäftigten inzwischen in erster Linie Kontroll- und Überwachungstätigkeiten aus.
Spezifische Weiterbildung
Es gibt ein umfassendes Ökosystem mit einem hochwertigen Ausbildungsangebot für Fachpersonal, das sich in diesem Sektor spezialisieren möchte. Hierzu zählen etwa spezielle Hochschulstudiengänge in Bereichen wie Verfahrenstechnik, Design und Betriebswirtschaft sowie Berufsausbildungen zur besseren Qualifizierung von zukünftigem Fachpersonal. Im spanischen Keramik-Cluster gibt es technische Forschungsinstitute wie das ITC (Instituto de Tecnología Cerámica) zur Förderung von Innovation und Wissenstransfer in den Unternehmen des Sektors.